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Meine Marschrichtung ist nach vorn

Gegen Schützenkönig Marco Sickel liegen Anzeigen wegen Betrugs und Untreue vor. Er bestreitet die Vorwürfe.

Neuss. Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft prüft,ob sie Ermittlungen gegen den Neusser Schützenkönig Marco Sickel aufnehmen wird. "Es liegen drei Strafanzeigen wegen Betrugs und Untreue vor,zwei von ihnen wurden anonym erstattet. Dem gehen wir jetzt nach", bestätigte gestern Staatsanwalt Johannes Mocken.

Ein Neusser Anwalt beschuldigt seinen früheren Mandanten Sickel offenbar der Untreue. Es soll um einen fünfstelligen Betrag gehen. Bei den beiden anderen Anzeigen soll es sich um sechsstellige Summen handeln. Schecks sollen geplatzt, Darlehen nicht zurückgezahlt worden sein. Auch ein früherer Freund will von Sickel um Geld geprellt worden sein. Der 46-jährige Diplom-Ingenieur Thomas Graul aus Hilden feierte mit ihm noch die Krönung im vergangenen August. "Als es im vergangenen Jahr um die Finanzierung eines Kaufs von Leasing-Fahrzeugen ging, fragte er mich um Geld. Ich lieh ihm 110000 Euro, die er mir mit Zinsen zurückzahlen wollte. Im September zahlte er die Summe zurück, doch der Scheck platzte", berichtete Graul. "Doch bevor ich das erfuhr, hatte er sich noch einmal die gleiche Summe bei mir geliehen. Er hat mich arglistig getäuscht und ich bin menschlich total enttäuscht", sagte der Hildener. Sickel habe einen Teil des Geldes zurückgezahlt, doch eine Summe von 55000 Euro stünde bis heute noch aus.

Thomas Graul kommuniziert nach eigenen Angaben nur noch per Anwalt mit dem einstigen Freund, Strafanzeige will er aber vorerst nicht erstatten. "Ich kann mir das nicht erklären", reagierte Marco Sickel gestern fassungslos auf die Strafanzeigen gegen ihn. Er denke nicht an einen Rücktritt vom Amt des Schützenkönigs: "Meine Marschrichtung ist nach vorn." Der Neusser lässt sich inzwischen rechtlich von der Kanzlei Dymke, Lechtenböhmer, Bub aus Marl vertreten. "Wir sind entsetzt darüber, dass das Schützenfest als Plattform für eine Kampagne benutzt werden soll,um Herrn Sickel in Misskredit zu bringen. Wir treten allen Vorwürfen entschieden entgegen", erklärte Rechtsanwalt Tom Bub.

Zwar sei es richtig,dass Marco Sickel Thomas Graul Geld schulde. Der 26-jährige Sickel ist schwer an Krebs erkrankt - "dadurch ist er in eine wirtschaftlich schwierige Lage geraten. Er kämpfe um sein Leben und hatte keine Möglichkeit, sich um seine Geschäfte zu kümmern", sagte Bub. Gegen seinen früheren Rechtsbeistand aus Neuss will Sickel seinerseits Schadensersatzklage über zwei Millionen Euro erheben. "Nach diesseitig vertretener Rechtsauffassung sind wir der Meinung, dass Herr Sickel falsch beraten wurde", erläuterte Rechtsanwalt Bub. Ein bedeutendes Immobiliengeschäft des Neussers sei deswegen gescheitert - auch ein Grund für seine heutigen wirtschaftlichen Probleme. "Herr Sickel ist aber keinesfalls insolvent", betonte sein Anwalt gestern.

(Von Andrea Schmitz und Ellen Schröder | Quelle: WZ Neuss)

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